Die Therapie von Übelkeit ist individuell auf das Beschwerdebild und die Grunderkrankung des Patienten abgestimmt. Pflanzliche Heilmittel, wie Magen-Darm-Tees, homöopathische Mittel oder die Einnahme von Ingwer können helfen, die Schleimhäute des Magens zu beruhigen und der Übelkeit entgegenzuwirken. Unter bestimmten Umständen kann auch eine medikamentöse Therapie infrage kommen. Hier kommen z. B. Antiemetika zum Einsatz. Bei Reiseübelkeit oder Übelkeit aufgrund einer Schwangerschaft können diätetische Maßnahmen helfen. Darüber hinaus sollte bei Reiseübelkeit wert auf einen guten Platz gelegt werden. Dies ist bei Autofahrten in der Regel vorne und auf einem Schiff auf Deck der Fall.
Therapie von Übelkeit
Die Therapie von Übelkeit richtet sich oft nach der jeweiligen Grunderkrankung. Eine symptomatische Therapie, d. h., eine Behandlung der entsprechenden Beschwerden Übelkeit bzw. Übelkeit mit Erbrechen genügt häufig. So kann die Einnahme von Medikamenten – z. B. Antiemetika, Antihistaminika oder Neuroleptika bei psychischen Erkrankungen –, pflanzlicher Mittel (hier sind insbesondere Ingwer und Fenchel zu nennen) bzw. ggf. Akupunktur hilfreich sein. Manchmal ist auch das Meiden des Übelkeitsreizes notwendig. Geht die Übelkeit mit Erbrechen einher, so ist auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Dann hat sich bei der Therapie die Einnahme von Glukose (Traubenzucker) mit Elektrolyten (z. B. Magnesium, Kalium, Chlorid) bewährt.
Pflanzliche Heilmittel bei der Therapie von Übelkeit
Für viele Patienten ist bereits ein schonender Magen-Darm-Tee bei Übelkeit ausreichend. Als klassische Heilpflanzen für den Magen empfinden viele von Übelkeit Betroffene Kamille und Pfefferminze sowie Salbei.
Ebenfalls bewährt bei der Therapie von Übelkeit haben sich Tropfen mit Auszügen von Iberis amaris und Schöllkraut. Andere Betroffene sprechen homöopathischen Mitteln lindernde Wirkung bei Übelkeit oder Erbrechen zu.
Chemotherapeutisch behandelte Patienten sowie andere von Übelkeit Betroffene setzen z. T. auch auf die Übelkeit lindernde Wirkung von Ingwer. Einer amerikanischen Studie zufolge an der University of Rochester im Staat New York konnte an 644 Krebspatienten mit jeweils drei Zytostatika gezeigt werden, dass im Vergleich zu einem Placebo die Gruppe mit der Einnahme von Ingwer bis zu 40 % weniger Beschwerden (Übelkeit und Erbrechen) hatten. Die entzündungshemmende Wirkung des Ingwers sehen die Wissenschaftler in einem positiven Effekt auf die Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes begründet.
Medikamentöse Therapie bei Übelkeit
Als Medikamente gegen Übelkeit und Brechreiz kommen z. B. Antiemetika zum Einsatz. Je nach Ursache werden unterschieden:
- Übelkeit durch Bewegung, Eingriffe an Auge und Innenohr – z. B. Dimenhydramin
- Prokinetika (Mittel, die z. B. die Magenentleerung Richtung Darm fördern) – Metoclopramid, nicht bei Darmverschluss einzunehmen
- Antihistaminika wie Dimenhydrinat oder Diphenhydramin sind bei Reisekrankheit sinnvoll
- Manchmal ist auch der Einsatz von Psychopharmaka folgerichtig
- Auch Vitamin B6 wird bei Übelkeit und Brechreiz, z. B. bei Schwangerschaftsübelkeit und Erbrechen sowie Reisekrankheit eingesetzt
Die Verabreichung dieser Wirkstoffe erfolgt entweder als Zäpfchen oder als Spritze, einige können auch in Tablettenform gegeben werden.
Zu beachten ist allerdings, dass diese Medikamente Nebenwirkungen haben können. Die Betroffenen klagen über Benommenheit bei der Einnahme von Antiemetika oder über Sodbrennen nach der Verabreichung von Ingwer. Deshalb haben einige Betroffene insbesondere bei leichter Übelkeit zunächst gute Erfahrungen mit homöopathischen Mitteln und bei Verträglichkeit auch mit Zubereitungen aus Ingwer gemacht.
Bei älteren Menschen, Schwangeren und Kindern ist bei Erbrechen auf die Gefahr der Austrocknung zu achten. Anzeichen können sein: trockener Mund, wenig oder gar kein Urin, Apathie (Teilnahmslosigkeit) und Schwäche. Ist dieser Zustand nur leicht ausgeprägt, helfen oft Trinklösungen mit Elektrolyten und Glukose (Traubenzucker).
Therapie der Übelkeit aufgrund bekannter Ursachen
Im Folgenden wird die Therapie der Übelkeit und des Erbrechens einiger Zustände (Schwangerschaft) und Krankheiten erläutert (Reisekrankheit, psychogenes Erbrechen, Essstörungen, durch Medikamente ausgelöstes Erbrechen).
Therapie von Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft
Bei Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft ist es wichtig, vor allem psychologisch-unterstützend zu wirken und der Frau die Gewissheit zu vermitteln, dass ihre Beschwerden gutartig und von zeitlich begrenzter Dauer sind. Um auf den Einsatz von Antiemetika zu verzichten, genügen oft einfache diätetische Maßnahmen.
Müssen doch Medikamente eingesetzt werden können Antihistaminika – vor allem Doxylamin, eventuell kombiniert mit Pyridoxin, d. h., Viamin B6 – und Phenothiazine verabreicht werden. Auch Ingwer scheint eine gewisse Wirksamkeit gegen diese Form der Übelkeit zu haben. Einige Antiemetika werden ebenfalls bei der Therapie von Übelkeit in der Schwangerschaft verwendet.
Therapie von Übelkeit und Erbrechen bei Reisekrankheit
Neben diätetischen Maßnahmen – leichte Kost, kein Alkohol, Kaffee und Nikotin etc. – ist eine gute ruhige Platzwahl (z. B. im Flugzeug nahe der Tragflächen, im Auto auf den vorderen Sitzplätzen, auf dem Schiff an Deck mit gleichzeitigem Fixieren eines festen Punktes am Horizont mit den Augen) angesagt, um das Auge und die dem Gleichgewichtsorgan gemeldete Bewegung in Einklang zu bringen.
Der Einsatz von Antihistaminika (z. B. Diphenhydramin) dient vor allem der Vermeidung von Brechreiz. Diese Mittel sind als Kaugummi, in Tabletten- oder Zäpfchenform erhältlich. Sie müssen vor Reiseantritt eingenommen werden. Ihre Wirkung dauert bis zu vier Stunden an, kann aber ermüden.
Therapie psychogener – durch die Psyche ausgelöster – Übelkeit und Erbrechen
Zunächst sind hier organische Ursachen auszuschließen. Intensive Beschäftigung und Auseinandersetzung mit den Betroffenen sowie Eingehen auf die belastende Situation sind entscheidend für den Behandlungserfolg. Auch die Bereitschaft des Patienten zur Compliance – Mitarbeit des Betroffenen an der Therapie – ist wichtig. Entscheidender als eine medikamentöse Therapie sind eine intensive Beschäftigung, ärztliche Empathie – hiermit ist Identifikation und Sympathie gemeint –, lange und offene Arzt-Patientengespräche und in der Folge gemeinsames Erarbeiten einer Strategie. Der Druck auf den Patienten, den er sich selbst bereitet, soll vermindert oder genommen, eine übermäßige Erwartungshaltung relativiert werden. Die belastenden Situationen in Bezug auf den Beruf und die persönlichen Beziehungen werden so offen angegangen und im Optimalfall bewältigt.
Birgit Lindner
Die Therapie von Übelkeit ist individuell auf das Beschwerdebild und die Grunderkrankung des Patienten abgestimmt. Pflanzliche Heilmittel, wie Magen-Darm-Tees, homöopathische Mittel oder die Einnahme von Ingwer können helfen, die Schleimhäute des Magens zu beruhigen und der Übelkeit entgegenzuwirken. Unter bestimmten Umständen kann auch eine medikamentöse Therapie infrage kommen. Hier kommen z. B. Antiemetika zum Einsatz. Bei Reiseübelkeit oder Übelkeit aufgrund einer Schwangerschaft können diätetische Maßnahmen helfen. Darüber hinaus sollte bei Reiseübelkeit wert auf einen guten Platz gelegt werden. Dies ist bei Autofahrten in der Regel vorne und auf einem Schiff auf Deck der Fall.
Übelkeit in der Schwangerschaft tritt vor allem in den ersten Schwangerschaftswochen bevorzugt morgens auf. Sie kann allerdings auch über die gesamte Schwangerschaft hinweg andauern. Eine Studie hat gezeigt, dass der Körper das Ungeborene auf diese Weise vor schädlichen Stoffen schützen will. Um Übelkeit zu verhindern bzw. zu lindern, kann es helfen, viel Flüssigkeit oder wasserhaltige Früchte zu sich zu nehmen. Kleine Mahlzeiten eignen sich besser als große Mengen Nahrung auf einmal zu sich zu nehmen und fettige, stark gewürzte Speisen sollten möglich gemieden werden. Generell kann bei Übelkeit eine bewusste Atmung helfen, die Beschwerden zu bekämpfen.
Bei der Diagnose von Übelkeit erfolgt in der Regel zunächst ein Arzt-Patientengespräch, bei dem der Arzt unter anderem Informationen über Art und Dauer der Beschwerden einholt. So versucht er, mögliche Auslöser oder eine der Übelkeit zugrunde liegende Grunderkrankung zu ermitteln. Dem Gespräch folgt in der Regel eine körperliche Untersuchung, bei der zunächst der Bauch des Patienten abgetastet wird. Auch kann es zu einer Untersuchung von Stuhl, Blut oder Urin des Patienten kommen. Weiterführende Diagnoseverfahren sind z. B. eine rektale Untersuchung, eine Ultraschalluntersuchung des Bauches oder eine Endoskopie, bei der die Magen- bzw. Dünndarmschleimhaut mit einer kleinen Kamera begutachtet wird.